Reiseberichte

Von Villa Union nach Mendoza

Nach dem Frühstück bekamen wir noch einen netten Besuch. Der kleine, sehr freundliche Hund (es gibt grundsätzlich keine unfreundlichen Hunde in Argentinien oder Chile) genehmigte sich nach der Begrüßung ein kleines Nickerchen auf unserer Terrasse. Sobald man in auch nur anschaute, wedelte er mit dem Schwanz. Um 9 Uhr starteten wir in unsere letzte größere Etappe nach Mendoza.

Auch heute Nacht hatte es wieder ordentlich gewittert. Vom Regen hatten wir in unserem Quartier nichts mitbekommen. Mir bemerkten auf der Fahrt aber sehr bald, dass es in den umliegenden Bergen doch stark geregnet haben musste. Die Absenkungen in der Straße (eigentlich Furten) waren auf der Ruta 40 mit Sand und Geröll gefüllt. Da es aber relativ eben war, konnte man recht zügig darüber hinweg fahren. Einige Male floss auch noch Wasser quer über die Straße.

Als wir allerdings zum Rio la Troya (= Rio Guandacol) kamen, standen einige Autos und auch Einsatzfahrzeuge der freiwilligen Feuerwehr (Bomberos) von Guandacol. Der Fluss war deutlich als solcher zu erkennen. Das Problem war lediglich, dass er, wie vom Straßenbauer vorgesehen, über die Straße floss. Die erste Information von Wartenden war, dass wir einen halben Tag warten mussten. Nach wenigen Minuten kam aber der Jefe der Bomberos (sie hatten gerade ein Motorrad auf die andere Seite gebracht) zu uns und meinte, dass er uns wir auf die andere Seite bringen wird,

Er fragte Stefan, ob er schon bei so viel Wasser gefahren sei, was er klarerweise verneinen musste. Wir bekamen daher einen Fahrer bereitgestellt, der unseren Duster auf die andere Seite brachte. Der mangelnde Allrad waren kein Problem und der hochgestellte SUV-Charakter von großem Vorteil.

Der junge Feuerwehrmann war schon etwas müde, da er schon 3 Stunden im Dauereinsatz war und bereits die achte „Überstellung“ vornahm. Als erstes schaltete er die Lüftung aus, damit ja kein Wasser angesaugt werden konnte. Dann erklärte er, dass die Räder ja nicht durchdrehen dürfen, da sich der Schlamm wegen eines hohen Anteils von Methan (ob wir das richtig verstanden, bezweifeln wir) sehr schnell verhärtet. Auch soll man die Augen auf das gegenüberliegende Ufer und nicht auf das Wasser richten, da man bei Blick auf die Fluten sehr leicht von der darunterliegenden Straße abkommt. Als Beifahrer konnten wir die Überquerung von 3 Flüssen recht entspannt mitverfolgen. Ein Video gibt es unter den Bildern. Wir waren das 2. Auto hinter den Bomberos. Einen Beitrag in die Kaffee- oder Bierkasse der Bomberos wurde mehrmals ablehnt.

Danach ging es ohne gröbere Hinterlassenschaften von Überschwemmungen weiter. Da die Strecke aber an einem Berghang entlangführte, gab es wegen der Straßenabsenkungen alle paar hunderte Meter ein auf und ab. Über 60 km wurde daher beschleunigt und gebremst. Die Absenkungen der Straße sind so stark, dass man erst spät erkennen kann, ob Geröll oder Sand liegt bzw. Wasser fließt.

Generell gibt es bis San Juan so gut wie nur Steppenlandschaft, teilweise fast Wüste. Einmal standen drei Nandus neben der Straße. Vor Mendoza gibt es einige Baustellen, die wir schon von unserem Start vor 8 Tagen kannten.

Unser Quartier für die nächsten 3 Tage ist das Casa Agostina – Luxery Wine Resort. Zum Essen gibt es nach 15 Uhr nur mehr ganz wenige Speisen. Wir begaben uns zuerst zum kleinen Pool. Am großen Pool war ein Gast ausgerutscht und hatte sich den Kopf angeschlagen. Man wartete auf die Rettung. Nach rund einer Stunde wurde er dann abgeholt. Möge bitte nichts Ernstes passieren. Unsere Frage, ob das Pool sicher sei, wurde bejaht. Der Gast hatte nur die falschen Schuhe an.