BA La Boca
Am Vormittag spazierten wir durch den nahegelegenen Parque Tres de Febrero. Hier wird gelaufen, gespielt, geskatet, Radgefahren usw. Am Teich waren sehr viele Gänse und es werden Ruderboot und Tretboote zum Verleih angeboten. Unser Weg führte uns auch durch einen Rosengarten. Es werden viele Sportmöglichkeiten angeboten: Turnen, Handtennis, Basketball, Skaterpark, Hindernisparcour, etc. Am Weg zurück besuchten wir auch einen großen Jumbo-Supermarkt. In solchen Märkten lernt man Land und Leute am besten kennen.
Nach dem Mittagessen nahmen wir eine Rast. Um 16 Uhr bestellten wir mit der BA Taxi App ein Taxi, dass uns ins La Boca brachte. Wir holten zunächst unsere Tickets vom privaten Verkäufer ab. Wir trafen uns in einer Garage, die möglicherweise zu einem Geschäftslokal umgebaut wird. Es lief alles reibungslos ab.
Da wir noch fast 3 Stunden Zeit hatten, besuchten wir das touristische Zentrum La Boca. In den letzten Jahren hat man in ein paar wenigen Blocks viele Wellblechfassaden bunt bemalt und Restaurants, Bars sowie Tangoshows sind mittlerweile an allen Ecken präsent.
An einem Spieltag der Boca Juniors ist aber das gesamte Viertel Blau-Gelb. In den Straßen wird musiziert, getanzt und vor allem gegrillt. Der herrliche Duft von gegrillten Rindsfett überdeckt alles. Ojo de bife (Rib-Eye-Steak) ist in Argentinien das beliebteste und damit teuerste Stück vom Rind.
Nach dem wir eine Stunde durch La Boca spaziert waren und einen Drink genommen hatten, ging es ins Stadion. Es ist fast unbegreiflich, dass ein 50.000 Besucher-Stadion 3 Gehminuten vom Touristenzentrum entfernt ist. Als wir unseren Sektor erreicht hatten, mussten wir feststellen, dass wir im Stehplatzzentrum gelandet waren. Als Sturmfans hat das aber gepasst. Wir waren in der Südkurve und Boca Juniors ist der Verein der Arbeiter und kleinen Leute. River Plate hat seinen Ursprung auch in La Boca, ist aber irgendwann ausgezogen und hat sich dem Großbürgertum zugewandt.
Das Spiel war in der ersten Halbzeit auf erschreckend schlechtem Niveau (österreichische 2. Liga). Die Fans machten aber mit ihren Gesängen unglaublich viel Lärm. Das Video unten gibt nur einen ungenügenden Eindruck wider. Die Gesänge sind unglaublich laut und es gibt keine Pause. Wie in einer schlechten Oper verließen wir zur Halbzeit das Stadion beim Stand von 0 zu 0. Wenn man schon bezahlt hat, muss man sich das schlechte Drama nicht bis zum Ende anschauen.
Die Heimfahrt begann spannend. Wir gingen zum Taxistand von La Boca, wo auch ein paar andere Fans warteten. Mit der BA-Taxi-App konnten wir aber niemanden überzeugen, uns abzuholen. Google Maps zeigte uns aber eine Bus-Alternative. Die Haltestelle war nur 50m entfernt und 32 Haltestellen später stiegen wir sehr nahe zu unserem Hotel aus. Erwähnenswert ist auch, dass uns der Busfahrer ohne gültige Tickets mitnahm. Bei unserer Haltstelle angekommen war auch das Spiel zu Ende und die Boca Juniors hatten gegen den Gruppenletzten doch noch 2:1 gewonnen.
