Reiseberichte

Mauna Kea

Am Vorabend ist Stefan aus der Dusche kommend leider auf den Steinstufen im Zimmer ausgerutscht und dabei direkt auf sein Knie gefallen. Stefan kann sein linkes Bein nur mehr belasten, wenn es durchgestreckt ist. Anstatt ins Bett zu gehen, mussten wir zum Hilo Medical Center. Dort angekommen wurden wir sehr freundlich und sehr professionell behandelt. Die erste Diagnose, I think your knee cap is broken, hat sich nach Konsultation der X-rays gemeinsam mit dem Radiologist nicht bewahrheitet. Für eine tiefergehende MRT-Untersuchung war der ER nicht ausgerüstet. Da wir aber gemeinsam mit dem behandelnden Arzt entschieden hatten, dass Stefan sich nicht in Hilo operieren lassen will, wurde Stefan mit stabilisiertem Knie, einem Rezept für Ibuprofen und der Empfehlung Krücken zu kaufen, entlassen.

Da wir fast alle US-Hospital-TV-Shows kennen, war uns der gesamte Prozess nicht unbekannt. Nach dem ersten ausgefüllten Formular, kommt man in eine Behandlungskoje. Dort wechselten sich Röntgenassistentin mit mobilem Röntgen, Verwaltungsangestellte, Arzt und Physiotherapeut ab. Die Verwaltungsangestellte musste mehrmals kommen, da sie ihren Prozess immer wieder wegen der Untersuchungen unterbrechen musste. Am Ende wurde Stefan’s Kreditkarte mit einem überraschend geringen Betrag belastet. Anschließend ging es zu Longs Drugs Pharmacy, einer Supermarktapotheke, die wir wenig später mit Ibuprofen und Krücken verlassen konnten.  

Nach rund 3 Stunden, kurz vor Mitternacht waren wir wieder in unserem Quartier. Nach dem Frühstück versuchten wir erfolglos, einen früheren Rückflug zu bekommen. Da wir die Flüge über Booking.com gebucht hatten, konnten/ wollten uns weder Lufthansa noch Air Canada (beide Star Alliance) nicht weiterhelfen. Auf die Antwort von Booking warten wir noch.

Da wir ohnedies nichts ausrichten konnten, fuhren wir zu unseren heutigen Planpunkt – den Mauna Kea. Es ging auf der Saddle Road (Verbindung von West- und Ostküste) bis zum Meilenstein 28. Der Sattel liegt zwischen den beiden Vulkanen Mauna Loa und Mauna Kea auf rund 2.000 Meter Seehöhe. Leider konnten wir nur bis zum Visitor Center auf rund 2.800 Meter Seehöhe fahren, da unser Auto keinen Allrad hat. Da sehr schönes Wetter war, wäre die Schotterstraße sehr leicht zu bewältigen gewesen. Die Autos werden aber von den Park Rangers sehr genau kontrolliert.

Am Nachhausweg besuchten wir noch die Rainbow Falls, die nur wenige Meter vom Hilo Medical Center entfernt zu bewundern sind. Da Sehenswürdigkeiten in den USA immer auch für bewegungsschwache Personen zugänglich sind, werden wir in den restlichen Tagen nur unsere geplanten Wanderungen auslassen müssen. Den restlichen Nachmittag verbrachten wir mit Relaxen im Quartier.

Freitagabend einen Tisch in der Altstadt von Hilo zu bekommen war nicht ganz einfach. Schließlich hatten wir beim Jackie Rey´s Ohana Grill Hilo Glück, der in einer ehemaligen Bank untergebracht ist. Wir wählten sehr gute, exotische Spareribs und eine zarte Duck. Beim Verlassen des Lokals war in der Altstadt mit Livemusik und gut besuchten Geschäften sowie Lokalen sehr viel los.