Reiseberichte

Von Perito Morena nach Puerto Guadal

Auf der Straße nach Los Antiguas lief uns ein Gürteltier über die Straße. Es war kleiner als vermutet. Der nächste Ort, Los Antiguas, liegt am Lago Buenos Aires und wirkt etwas sauberer als Perito Moreno. Die Grenzformalitäten dauerten diesmal rund 1 Stunde, wobei der Großteil schon auf der chilenischen Seite gebraucht wurde. Wir hatten das volle Programm mit sicher 20 Stempel und Scans unseres Gepäcks.

Am Weg nahmen wir den „kleinen“ Umweg zum Lago Jeinimeni National Reserve, der Teil des Parque Nacional Patagonia ist. Es ging eine gute Stunde über Schotterstraßen bergauf und bergab bis zum See. Bezahlen konnte man nur über das Internet. Da der Security Code über SMS mangels Empfang nicht funktionierte, durften wir „gratis“ zum See.

Erschreckend war, dass Tausende/ Millionen von Raupen den Weg – auf Bäumen und Sträuchern – bevölkerten. Helga hatte große Angst, dass sie aus den Bäumen von den Raupen angegriffen wird. Wir verkürzten unseren Ausflug auf ein Minimum.

In Chile Chico suchten wir uns ein Restaurant und aßen ordentlich und gut zu Mittag, da es bereits kurz vor 15 Uhr war. Der Leitspruch im Restaurant gilt auch für unsere Reise „Todo Adventura comienza con un SI“. Nachdem Stefan schon im Auto eine Raupe von seiner Hose geklaubt hatte, entdeckte die nette Wirtin auf Helgas Kopf eine Verwandte. Obwohl es der Werte sehr gegraust hat, hat sie die Raupe todesmutig entsorgt.

Nachdem Stefan die ganze Fahrt auf der Rumpelpiste (gut 100 km) gefahren war und es In Chile Chico Asphaltstraßen gab, übernahm Helga das Steuer für die nächsten 2 Stunden. Die Freude währte aber nur kurz. Es gab auch für die nächsten 100 km spannende Schotterpiste. Die Küstenstraße ging auf und ab und hatte reichlich Kurven. Kurz vor unserem Ziel suchte Helga ihr Handy. Nachdem wir das Auto zweimal umgedreht hatten, erinnerte sich Helga an die „Telefonsuchfunktion“ ihrer neuen Garmin-Uhr. Das Handy war in der Handtasche.

Unterwegs lernten wir auch chilenische Baustellen kennen. Einbahnen werden von Bauarbeitern übertrieben genau exekutiert, wobei dies selbstverständlich nur in der Regelarbeitszeit umgesetzt wird. Einheimische verhandeln kurz mit den „Verkehrsreglern“ und werden durchgewunken. Abends und bei Nacht wird ohnedies nicht geregelt und man arrangiert sich bestens.

In unserer Terra Luna Lodge erwartete uns dann aber ein sehr nettes Cottage und auch der Pisco Sour – einmal mit Calafate – schmeckte uns mit Blick auf den Lago General Carrera See (so heißt der Lago Buenos Aires auf chilenischer Seite) ausgezeichnet.  Da wir satt waren, deckten wir uns für heute im Ort noch mit Getränk und Nüssen ein, erledigten die Wäsche und genossen den Ausblick von unserer Terrasse. Wir werden dabei laufend von netten Hunden und lieben Katzen besucht.