Reiseberichte

Santiago de Chile

Heute stand eine kurze Besichtigung von Santiago auf dem Programm. Wir entschieden uns für die U-Bahn. Leider kann man die Tarjeta bip (Karte für den öffentlichen Verkehr) nur mit Bargeld kaufen und aufladen. Da uns mittlerweile das chilenische Bargeld ausgegangen war, hob Helga mit der Kreditkarte 50.000 Pesos (rund 50 Euro) ab. Allein die Gebühren am chilenischen Bankomaten machten fast 10 Euro aus. Am Kreditkartenkonto wird sicher noch zusätzlich etwas verrechnet werden. Danach kauften wir eine Karte für uns beide mit 10 Fahrten um 10.000 Pesos.

Unsere Linie fährt direkt zum Palacio de La Moneda (Regierungspalast), wo wir unseren Spaziergang weiter zum Plaza de Armas fortsetzten. Am Weg kamen wir an den Palacios Tribunales und Ex Congresso vorbei. Am Platz selbst besichtigten wir die Catedral de Santiago. Es gibt darin sehr schöne Glasfenster. Über eine sehr belebte Fußgängerzone gingen wir weiter bis zum Mercado Central, dem Fischmarkt der Stadt. Es wird dort jede Menge Fisch angeboten. Die Hygiene scheint nicht optimal bzw. die Fischläden schauen ein wenig unappetitlich aus.

Wir wurden auch laufend angesprochen, auf unser Handy (nicht in der Hand tragen) und die Kamera (den Gurt quer über die Brust nehmen) aufzupassen. Die Gegend scheint wenig sicher. Man sieht auch überall private Sicherheitsdienste vor den Geschäften und manchmal auch am Anfang und Ende eines Blocks.

Danach fuhren wir mit der U-Bahn ins Barrios Italia, da dieses sehr belebt und mondäner sein sollte. Von der U-Bahn-Station bis ins Zentrum waren es rund 400 m mit wenig bis gar nichts los. Auf der Avenida Italia selbst gibt es dann recht viele Cafés, die jedoch zur Mittagszeit noch wenig besucht waren.

Nach einem Espresso und Wasser fuhren wir mit der U-Bahn wieder zur Station Plaza de Armas zurück und gingen, vorbei am Teatro Municipal in den Park Cerro Santa Lucia. Wir spazierten über den Neptun-Brunnen bis zum Aussichtsplatz oben auf dem Hügel. Damit hatten wir aber genug, da es schon wieder 31 Grad hatte, und fuhren mit der U-Bahn wieder zurück. Die U-Bahn-Station liegt gottseidank nur wenige Meter von unserem Hotel entfernt. Da heute noch der Besuch eines der besten Restaurants Südamerikas (Boragó) am Programm stand, nutzen wir den Nachmittag, um uns ein wenig auszurasten.

Das Boragó ist aktuell Nummer 29 unter den The World’s 50 Best Restaurants. Das Essen war von bodenständig (patagonisches Lamm vom Asado) bis sehr innovativ. Das Sommermenü hatte seinen Schwerpunkt in der tomate rosade, die im Aussehen unserer Ochsenherz ähnelt. Zusätzlich gab es Zutaten, von denen wir noch nie gehört hatten und schon gar nicht wussten, dass man sie auch essen kann. Die Präsentation der Speisen war schon etwas übertrieben und wir mussten ein paarmal nachfragen, wo die Speisen beginnen und die nicht essbare Deko aufhört. Die Weinbegleitung war 100% chilenisch und sehr sparsam.