Bariloche
Bei der Ausfahrt von Esquel sahen wir noch eine alte Lokomotive der berühmten Schmalspureisenbahn von Esquel „La Trochita“. Die nächsten 100 Kilometer waren wieder einmal argentinische Steppe auf einer Hochebene in bis zu 1000 m Höhe ohne Orte oder Häuser, dieses Mal auch ohne Tiere.
Danach ging die Vegetation in Nadelwälder über und Täler wechselten sich mit Gebirgen ab. In El Bolson machten wir einen kurzen Stopp. Es war allerdings zu früh für ein Bier, wofür dieser Ort berühmt ist. Wir nahmen nur einen Kaffee im Zentrum, wo wir zunächst bei einem mobilen Parkwächter die Gebühr von 1000 Peso (80 Cent) für eine Stunde zahlten.
In Bariloche – einem absoluten Touristenort im Sommer und auch argentinische Schweiz wegen des etwas entfernten Schizentrums genannt – angekommen und im Hotel eingecheckt, folgten wir der allgemeinen Empfehlung. Wir besuchten den Berg Campanario und nahmen den Sessellift (wörtlich übersetzt Luftsessel). Der Ausblick auf die Seenlandschaft und auf das ganze Drumherum war es wert.
Auch die anschließende Autorunde über die vorgelagerten Halbinseln mit dem Naherholungsgebiet war interessant. Es war aber eine einzige Kolonne in beide Richtungen, mit vielen parkenden Autos und Spaziergängern neben der Straße. Großer Tourismus!
Zurück im Ort begaben wir uns zum nächsten Optiker und fanden im ersten Geschäft eine Sonnenclip für Helga. Danach klapperten wir fast alle Sport- und Bekleidungsgeschäfte nach einer Sommerjacke für Stefan ab. Leider gefiel uns keine.
Als nächstes suchten wir nach einem Lokal für unser Abendessen. Ein gut Bewertetes war wieder einmal nicht auffindbar. Wir entschieden uns dann für das Restaurante del Fuego und bestellten eine Asadoplatte. Die 6 verschiedenen Fleischstücke (Brüstel, Ripperl vom Rind, Lamm, Rindfleisch, Schweins- und Blutwurst) waren von sehr unterschiedlicher Qualität. Beim Lamm wusste der Kellner sofort, was das Problem war. Frisch zubereitet auf der Estancia ist eine andere Liga. Die Blutwurst mit Nelken und Zimt kennt man aus Spanien. In Teneriffa ergänzt man sie noch durch Walnüsse. Vom servierten Fleisch aßen wir höchstens die Hälfte und wir vermieden weitgehend das gute (fette) Zeug.
Dennoch brauchten wir zum Abschluss einen Fernet. Im Hotel wurde unsere Frage, ob sie nur Fernet haben, verneint. Es gäbe Fernet nicht allein, sondern nur mit Cola. Sprachliche Feinheiten beschäftigen uns alle Tage. Wir mussten daher in die nebenan gelegene In-Bar Belek gehen und bestellten einen Fernet. Da wir nahe an der Bar saßen, konnten wir gerade noch verhindern, dass Cola in den Fernet geschüttet wurde. Mit dem notwendigen Magenbitter, in der Hoffnung auf eine erholsame Nacht, schlossen wir den heutigen Tag ab.
