Chiloé
Der zweite Tag war für die Insel Chiloé reserviert. Wir starteten daher kurz nach 8 Uhr. 400 km Fahrt und zweimal Fähre standen auf dem Programm. Bis zum Kanal Chacao hatten wir durchwegs Morgennebel, der aber nicht das Erreichen der Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn (120 km/h) verhinderte. Von der Fähre sahen wir Robben und riesige Quallen (Tentakel 2 bis 3 Meter lang).
Unser erster Anlaufpunkt war der Ort Ancud. Aufgrund der Eingabe von Fortalleza statt Forteza (Fort) kamen wir in eine Siedlung mit verschiedenen Arten von sehr kleinen und dadurch sehr interessanten Reihenhäusern. Nachdem wir unseren Fehler erkannt hatten, ging es dann doch zum Fort, das auf den letzten spanischen Gouverneur zurückgeht. Das Fort am Meer war aber nicht mehr als eine Rasenfläche mit ein paar Kanonen, umgeben von einer niedrigen Mauer.
Weiter ging es für eine Tour zu den Pinguin-Inseln Richtung Osten nach Punihuil. Hier gibt es sowohl Magellan- als auch Humboldt-Pinguine. Wenn man es nicht erlebt, kann man sich nicht vorstellen, wie manches so organisiert wird. Der Ein- und Ausstieg ins Boot war ein besonderes Erlebnis. Man wir auf hohen Leiterwagen ins seichte Wasser zu den Booten geschoben. Die Inseln sind nicht weit und man fährt rund 30 Minuten von einer Kolonie zur anderen. Die Führung war auf Spanisch, wodurch wir nicht alles mitbekamen. Zusätzlich sahen wir die größten Enten Chiles, die nicht fliegen können, einen Seelöwen und einen Pelikan.
Zur Hauptstadt Castro nahmen wir die Abkürzung über das Land; es wurde wieder eine sehr unruhige Schotterstraße, schlechter als jeder Forstweg. Angekommen, steuerten wir zuerst die „palfitos“ (Pfahlbauten) an, eine der Sehenswürdigkeiten der Insel. Danach wählten wir ein peruanisches Restaurant, um unseren Hunger zu stillen. Am Nebentisch wurde ein Schiff mit diversen Köstlichkeiten serviert. Die große Kirche am Hauptplatz, die Iglesia de San Francisco, fotografierten wir nur im Vorbeifahren. Es war gerade eine große Fähre gelandet und wir wollten die LKW-Kolonne meiden. Bald begann der Regen, der angesagt war und uns die gesamte Rückfahrt begleitete.
