Glacial Perito Moreno
Am Morgen stand die gebuchte Bootstour zum Perito Moreno Gletscher auf dem Programm. Die Straße zum Hafen (Puerto Bajo las Sombras) geht zunächst meist gerade ohne nennenswerte Kurven. Erst auf der Halbinsel (Peninsula des Magallanes) wird es etwas kurviger. Die Preise für die Eintritte in die Nationalparks sind für Ausländer sehr teuer (45.000 Peso). Argentinier zahlen 1/3 davon und kommen sie aus der lokalen Provinz Santa Cruz gar nur 1/9.
Die dominierenden Gletscher im NP Los Glaciares (von insgesamt rund 800) sind der Perito Moreno, der Upsala, der Viedma und der Spegazzini. Die Fläche des Perito Moreno ist doppelt so groß wie Graz. Upsala und Viedma sind deutlich größer.
Der Perito Moreno mündet in den Lago Argentino. Mit dem Schiff kann man entweder die Süd- (haben wir gemacht) oder die Nordwand besichtigen. Die Peninsula des Magallanes verhindert die Durchfahrt auf die jeweils andere Seite. Auf der Halbinsel vor dem Gletscher gibt es ein rund 4 km langes Netz an Stegen (Catwalks) und man kann sowohl Süd- als auch Nordwand besichtigen, fotografieren und filmen (haben wir auch gemacht). Die Wände sind bis zu 70 m hoch (ab Wasseroberfläche) und die Dicke des Gletschers beträgt rund 130 m.
Neben der reinen Bewunderung des Gletschers, hört man ihm einmal zu. Wer Whiskey on the rocks drinkt, kennt das typische Knacken des Eises. Beim Gletscher klingt es aber mehr wie Schüsse oder auch mal wie Explosionen von Granaten. Die Hauptaufgabe besteht aber im Filmen von Gletscherabbrüchen (Kalbungen). Diese Kalbungen sind zwar recht häufig, doch fast gänzlich unberechenbar. Es dauerte einige Zeit bis wir ein Video in Nahaufnahme von einer doch spektakulären Kalbung im Kasten bzw. auf dem Chip hatten (siehe ganz unten). Danach konnten wir zufrieden den Gletscher verlassen bzw. von den Touristenmasse flüchten.
